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Enzkreis

Der knapp 570 km² große Enzkreis (199.026 Einwohner*innen, 23 Gemeinden und 5 Städte) verdankt seinen besonderen Reiz vier verschiedenen Landschaftsformen. Der Nordwesten gehört zum Kraichgau, der intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Äcker, Wiesen und Weinberge bestimmen das Landschaftsbild. Der östlich angrenzende Stromberg ist dank bewaldeter Höhen, sanfter Täler und sonniger Weinlagen ein beliebtes Erholungsgebiet. Das Heckengäu besticht eher durch seine herbere Schönheit: Wacholderheiden, Schlehen, Rot- und Weissdornhecken durchziehen diese karge Gegend. Im Südwesten des Enzkreis öffnet mit dichten Tannenwäldern und Waldwiesen, weiten Hochebenen und engen Tälern der Nordschwarzwald seine Pforten. Der Landkreis umschließt die Stadt Pforzheim und liegt in unmittelbarer Nähe zu den Metropolen Karlsruhe und Stuttgart. Wirtschaftlich dominieren mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau, Metallverarbeitung, Medizintechnik und Feinmechanik.

Über das Modellvorhaben zur Raumordnung (MORO) für Raumentwicklungsstrategien zum Klimawandel über den Regionalverband Nordschwarzwald/Mittlerer Oberrhein war der Enzkeis bereits in ein regionales Projekt zur Klimawandelanpassung eingebunden. Der Kreis ist aufgrund seiner topografischen Lage am Rand des Schwarzwaldes stärker vom Klimawandel betroffen, als andere Regionen. Beispiele: Starkregenereignis in Königsbach-Stein und Schäden durch unwetterartige Regenfälle im Landkreis im Jahr 2016, Ausbreitung von invasiven Arten, Zunahme von Stürmen und Sturmstärken, Trockenheit in der Landwirtschaft sowie Hitze in städtischen Verdichtungsgebieten.

Der Enzkreis hat sich schon lange das Ziel gesetzt, ein klimarobuster Landkreis zu werden. Bereits im Jahr 2010 legte der Enzkreis unter dem Motto „Enzkreis-Klima-Wendekreis“ und entsprechend dem Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg fest, bis 2020 eine Reduktion der CO2-Emissionen um 25 Prozent zu erreichen. Für das Landratsamt beträgt die absolute Einsparung der Treibhausgasemissionen durch Personal- und Flächenzuwachs infolge von Flüchtlings- und Coronakrise und unter Berücksichtigung des Bundesstromindexes 1%, je Personalstelle 26%, je Quadratmeter 11%.
Für den Landkreis insgesamt mit seinen 28 Gemeinden liegt eine Treibhausgasbilanz momentan bis zum Jahr 2019 vor. Aussagen zur Zielerreichung 2020 können noch nicht getroffen werden. Mit dem landeseinheitlichen Tool (Bico2 BW) kann momentan nur bis 2019 bilanziert werden.

Im Vorgriff auf das neue Klimaschutzgesetz Baden-Württembergs wurde der Beschluss zu einem neuen Zwischenziel mit einer CO2-Minderung von 45 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 gefasst. Als Unterstützer des Klimaschutzpakts des Landes setzt sich der Enzkreis des Weiteren zum Ziel, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutrale Verwaltung zu erreichen. Die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen orientiert sich an einem 2015 veröffentlichten integrierten Klimaschutzkonzept. Zudem setzt der Enzkreis als Teilnehmer am European Energy Award jährlich ein vom Kreistag beschlossenes energiepolitisches Arbeitsprogramm um und wurde 2019 zum dritten Mal mit dem eea Gold-Status ausgezeichnet.

Link: https://www.enzkreis.de/Kreis-Verwaltung/Klimaschutz