Strategien für einen klimarobusten Bodenseekreis
Die Diskussion der Strategien und Ziele zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels stand im Fokus des zweiten LoKlim-Workshops im Bodenseekreis am Mittwoch, 30. März in Frickingen. Über 30 Akteure aus der Kreisverwaltung, der Politik, den Kommunen sowie Experten aus den klimarelevanten Handlungsfeldern tauschten sich über Strategien, Ziele und Maßnahmen zur Entwicklung einer klimarobusten Zukunft im Bodenseekreis aus.
In seiner Begrüßung wies der Erste Landesbeamte des Landratsamts Bodenseekreis, Christoph Keckeisen, auf die Bedeutung der Klimawandelanpassung für die zukünftige Entwicklung im Kreis hin. Bürgermeister Jürgen Stukle erläuterte zur Einführung das überregional bekannte Engagement der gastgebenden Gemeinde Frickingen bei Holzbau und der Solarenergie sowie die Klimaanpassungsmaßnahmen zu Starkregen und Hochwasser. In Frickingen wurden 2,5 Millionen Euro für Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Die Investition hat sich aus Sicht von Bürgermeister Stukle gelohnt, da es bereits im Jahr 2021 zu weiteren Starkregenereignissen kam und aufgrund der Maßnahmen hier keine weiteren Schäden entstanden sind.
Die Koordinatorin des Projektes LoKlim, Stefanie Lorenz, erläuterte die Ziele für den zweiten Workshop: die beim ersten Workshop diskutierten Visionen für eine klimarobuste Zukunft des Kreises werden im zweiten Workshop weiterentwickelt und konkretisiert. Im Zentrum stehen hierbei die Entwicklung von Leitlinien, Strategien, Zielen und Maßnahmen für einen klimarobusten Bodenseekreis. Dennis Fila, Doktorand im LoKlim-Projekt, erläuterte die aus den Ergebnissen des ersten Workshops abgeleiteten Leitbilder der Klimawandelanpassung für den Kreis. Hierbei steht auf Seite des Landkreises die Unterstützung und Information der Kreisgemeinden sowie die Berücksichtigung der veränderten klimatischen Ausgangsbedingungen im Vordergrund. Für die Kreisgemeinden geht es zum einen um den Schutz der Bevölkerung vor den unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels und zum anderen um die Erhöhung der Lebensqualität durch fortschreitende Klimaanpassungsmaßnahmen in allen Handlungsfeldern.
Die konkreten Strategien und Maßnahmen wurden im Rahmen des Workshops in zwei Blöcken mit jeweils vier Kleingruppen für die Handlungsfelder Verkehr, Wirtschaft und Gewerbe, Stadt- und Raumplanung, Gesundheit und Soziales, Land- und Forstwirtschaft, Wasser, Tourismus sowie Naturschutz und Biodiversität diskutiert. Die Teilnehmenden besprachen hierbei die Leitlinien für den jeweiligen Bereich, sowie die strategischen Ziele und Maßnahmen je Handlungsfeld.
Der dritte Workshop im Rahmen des Projektes ist für den 13. Juli 2022 geplant. Hier sollen die im zweiten Workshop diskutierten Maßnahmen priorisiert und ein Konzept zur Umsetzung der Klimaanpassung im Bodenseekreis auf den Weg gebracht werden.